Die Kammerphilharmonie Graubünden schrieb in einer Mitteilung:
Mit Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ beginnt Chefdirigent Sebastian Tewinkel sein Wirken als Künstlerischer Leiter der Schloßoper Haldenstein in großer Kontinuität. Gleichzeitig setzt die veranstaltende Kammerphilharmonie Graubünden neue Akzente, was in der Wahl der aus Graubünden stammenden Barbara-David Brüesch als Regisseurin deutlich wird.
Klingt ansprechend und verheißungsvoll. Und auf der Webpräsenz der Schloßoper Haldenstein wird ein „unvergeßliches Erlebnis“ angepriesen. (siehe Bild ganz unten!)
Gestern besuchte ich also die Schloßoper in Haldenstein bei Chur anläßlich der letzten Aufführung von „La Traviata“ von Guiseppe Verdi unter der Leitung von Sebastian Tewinkel.
Ich wünschte, ich hätte es nicht getan und könnte diesen Abend einfach aus meinem Leben streichen, denn es war einfach nur schrecklich bzw. eigentlich trifft es dieses Wort nichtmal mehr. Man muß sagen: einfach nur grauenhaft.
Derart grauenhaft, daß man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
Jedenfalls entsprach ein Punkt auf der Webseite der Schloßoper Haldenstein definitiv der Wahrheit. Es war ein unvergeßliches Erlebnis. Unvergeßlich grauenhaft.
Und es fällt schwer, überhaupt über den gestrigen Abend zu schreiben.
Die Kostüme, soweit überhaupt von Kostümen gesprochen werden kann, waren besonders bis zur Pause größtenteils so lieblos, wie man es sich nur vorstellen kann.
Die meisten Darsteller trugen gar keine Kostüme, sondern schlechtsitzende Kleider, die man eher auf einem Flohmarkt oder in einem Zweite Hand-Laden als bei einer Oper erwartet. Offenbar versuchte Leiter Sebastian Tewinkel, Guiseppe Verdis „La Traviata“ auf modern zu trimmen oder bessergesagt auf ein Gemisch von 80er-Jahre / links-alternativ. Anders sich die Geschmacklosigkeiten wohl nicht zu erklären.
Wer also vollkommen geschmacklose und überdies noch schlecht und schlabberig sitzende Kleider an Leuten sehen wollte, konnte bei der Aufführung von La Traviata in der Schloßoper auf jeden Fall voll auf seine Kosten kommen.
So gut wie sämtliche „Kostüme“ waren – mit wenigen Ausnahmen – eine Beleidigung für das Auge, erst nach der Pause konnte überhaupt davon gesprochen werden, daß die Darsteller Kostüme anhatten (teilweise).
Einer der Hauptdarsteller trug zum Beispiel einen schlechtsitzenden Anzug kombiniert mit einer Krawatte, wie man sie vom Stil her in den 80er-Jahren bei „Miami Vice“ sehen konnte. Es würde den Rahmen bei weitem sprengen, die Geschmacksvergewaltigung der Kleider im Detail zu schildern.
Hier möchte ich einfach auf die schrecklichen Fotos im Beitrag verweisen, anhand derer sich jeder sein eigenes Bild machen kann.
Das Bühnenbild war ähnlich lieblos gestaltet, wie die „Kostüme“ bzw. Kleider.
Bei der gesamten Oper fühlte man sich eher in das Umfeld einer 68er-Kommune hineingebracht als wie bei einem Opernbesuch. Wenig verwunderlich daher, daß auch das Publikum größtenteils genausowenig an Opernbesucher erinnerte.
Die Hauptdarsteller:
Zwei Asiaten stellen Alfredo Germont und Baron Douphol dar, die Hauptdarstellerin Violetta Valéry wird durch eine Frau dargestellt, die ungefähr einen Kopf größer als die beiden Asiaten ist.
Die beiden Asiaten stellen sich bei den Darstellungen der temparamentvollen Liebesszenen Verdis ungefähr so entflammbar dar wie ein nasses Stück Zeitungspapier.
Die Hauptdarstellerin hatte eine furiose Stimme, die eher an Sirenenalarm bzw. eine Feuerwehrsirene bei einem Feuerwehreinsatz erinnert als an was anderes.
Und ihr Auftritt war so grazil wie – ach, das laß ich lieber, das hier zu schildern.
Ich war immer froh, wenn sie aufhörte, zu singen und einfach nur ruhig war.
Der Fairneß halber sei gesagt, daß das größtenteils augenfälligerweise aus dem links-alternativen Milieu entsprungene Publikum nach der Vorstellung durchaus applaudierte und zu meiner Verwunderung offenbar auch viele Leute nicht nur aus reiner Höflichkeit und Verlegenheit applaudierten.
Allerdings dürfte, auch, wenn – wie schon erwähnt – der augenscheinlich größte Teil der „Opern“-Besucher aus dem links-alternativen Milieu stammt, wenigstens eine Minderheit der Besucher, die nicht zuletzt aufgrund der seriös daherkommenden Darstellung auf der Webpräsenz der Schloßoper Haldenstein einen klassischen Opernabend erwartet hatten, von der lieblosen, 68er-kommunen-artigen und in meinen Augen völlig geschmacklosen Darbietung ähnlich enttäuscht gewesen sein wie ich.
Ich hoffte immer, daß es einen plötzlichen Sturzregen geben könnte. Dann wäre die ermüdende Vorstellung jedenfalls zuende gewesen. Leider erfüllte mir das Wetter diesen Wunsch nicht.
Es gibt Zusatzvorstellungen von La Traviata unter der Leitung von Sebastian Tewinkel, vor deren Besuch ich aus obengenannten Gründen nur warnen kann, außer, man möchte einmal eine Oper besuchen, bei der man eher das Gefühl, wie es in einer 68er-Kommune gewesen sein könnte, nachempfinden möchte, als eine schöne Opernaufführung von Guiseppe Verdi erleben möchte.
Finanziert wird die linksalternative Selbstverwirklichung übrigens u. a. mit Geldern des Kantons Graubünden und der Stadt Chur.
Was mir unheimlich leidtut sind junge Leute oder Paare, die zum ersten mal einen Opernbesuch machen und dann bei einer derart stinklanweiligem linksalternativem Larifari-Opernaufführung landen, wie sie hier von Leiter Sebastian Tewinkel veranstaltet wurde.
Diese jungen Leute werden denken, daß Opern so sind und Opern in Zukunft meiden.
Und dazu etwas zu schreiben, daß auf der Webpräsenz Schlossoper.ch das ganze wie eine normale Oper dargestellt wird (siehe Bild ganz unten) mit keinem einzigen Hinweis darauf, daß es sich um eine linksalternative Übung oder eine sog. „moderne“ Übung handelt, bei der Leute in Schlabberklamotten auf der Bühne stehen und albern mit einem „iPhone“ rumwedeln usw. usf., laß ich mal sein.
Denn dazu kann sich jeder seine eigene Meinung zu bilden, indem er die Fotos oben und das Bild ganz unten mit der Beschreibung auf Schlossoper.ch vergleicht.
Wer das Risiko eingehen möchte, und sich selbst ein Bild machen möchte, hat jedenfalls noch Gelegenheit dazu, sich selbst davon zu überzeugen, wieviel oder wiewenig die Darstellungen auf der Webpräsenz von Schlossoper.ch gemein haben mit der Wirklichkeit.
Di 30.08.11 Zusatzaufführung La Traviata in der Tonhalle Zürich
Fr 02.09.11 Zusatzaufführung La Traviata in Lindau
Sa 03.09.11 Zusatzaufführung in Lindau
Hallo Schreiberin / Schreiber Kommentar Schlossoper
Auf den Kommentar welcher jeder Äusserung und jeden Anstand entpehrt möchte ich gar nicht eingehen. Ich denke sie sind ein Mensch, welcher mit 180kM durch die Kinderstube gerast ist!
Was mich aber ganz beosnders ärgert, ist die Anspielung auf das link gelastete Publikum, dies ist eine absolute Freichheit 450 Zuschauer in einen linken Ecken abzudrängen!
En fründliche Gruess, Sie wunderbarer Mensch(….)
Meine Mitteilung an die sehr gefühlsvolle Schreiberin, resp. Schreiber
Leider sind mir in der Emotion, die immer noch in mehr steckt einige Fehler im Text unterlaufen, darum versuche ich Ihnen mein korrigierter Text nochmals durch zu geben:
Hallo Schreiberin / Schreiber Schlossoper Haldenstein
Auf den Kommentar welcher jeder Äusserung und jeden Anstand entbehrt, möchte ich gar nicht eingehen. Ich denke Sie sind ein Mensch, welcher mit 180kM durch die Kinderstube gerast ist.
Was mich aber ganz besonders ärgert, ist die Anspielung auf das links gelastete Publikum, dies ist eine absolute Frechheit, 450 Zuschauer in eine linke Ecke zu drängen!
Freundliche Grüsse, Sie wunderbarer Mensch(…)
Es entbehrt jeden Anstandes, eine normale Oper (vgl. Schlossoper.ch) anzukündigen und anstattdessen ein linksalternatives Spektakel zu veranstalten; das Verhalten der dafür verantwortlichen Schlossoper Haldenstein und des Leiters der Aufführung von La Traviata (Sebastian Tewinkel) entbehrt jeden Anstandes, und nicht etwa, wie Sie behaupten, daß ein Beobachter diese stoßende Tatsachen einmal öffentlich macht und mit Fotos im Internet belegt.
Zu dem was Sie dazu schreiben, daß ich äußere, das Publikum sei augenscheinlich größtenteils aus dem links-alternativen Milieu: Das ist eine Tatsache und ich weiß nicht, was daran schlimm sein soll, wenn Leute links sind.
An zahlreichen Stellen wird im Internet auch über ein rechtes, konservatives Publikum berichtet, etwa in der NZZ. Ist die NZZ Ihrer Meinung jetzt auch unanständig? (vgl. hier) Oder ist das Art-Magazin jetzt unanständig, weil es von einem „konservativen Wiener Opernpublikum“ berichtet? (vgl. hier)
Nee, es ist nicht unanständig, zu erwähnen, daß ein Publikum eher / überwiegend konservativ ist oder links ist. Ganz im Gegenteil: Das gehört zu einer seriösen Berichterstattung sogar unbedingt dazu!
Zutiefst unseriös hingegen ist die Darstellung der Oper La Traviata auf der Webseite von Schlossoper.ch, auf Plakaten in der Stadt Chur und anderswo usw. Kein Wort von einer modernen Interpretation oder einem alternativen Versuch einer Art Neuinterpretation (oder was Sebastian Tewinkel machen wollte. Es bleibt ja offenbar sein Geheimnis, oder können Sie mir das sagen?)
Remo Maßat
Zu Ihrem geistreichen Kommentar möchte ich mich gar nicht äussern! Ich denke Sie haben auch keine Ahnung von Werbung, nur soviel dazu: Die Schlossoper Haldenstein wurde 8 Mal, in der Tonhalle ZH 1 Mal und dies immer vor vollem Haus gespielt. Dies ist nur möglich mit Mund zu Mundwerbung. Ich bezweifel allerdings, dass Sie das Verstehen können! Da Sie, wie es scheint in einer anderen Welt leben!
Ich wünsch Ihnen weiterhin viel Glück und Freude in Ihrer anderen Welt!
ich glaube Sebastian Tewinkel war ihr Banknachbar in der Schule und er war in allem besser als Sie. Zugleich sind sie an einer schwerwiegenden Wahnvorstellung erkrankt, sie haben ein psychisches Problem. Jeder der diesen Bericht liest, schliesst nur auf zwei Schlussfolgerungen: Es ist eine Privat-Rache kombiniert mit einer seelischen Erkrankung oder es ist einfach nur ein psychopatischer Bericht eines armen Menschen.
Ich wünsche ihnen Gesundung ( aber mit aerztlicher Behandlung bitte) und Erleuchtung ihres bitteren Sinnes.
Daß hier ausschließlich wüste Beschimpfungen von sich gelassen werden, aber nicht mit auch nur einer einzigen Silbe auf die berechtigte Kritik eingegangen wird, spricht ja für sich selbst.
Besser als bloß stumpfe Beschimpfungen von sich zu lassen, wäre allemal, sachlich zu äußern, was an der Kritik denn bitte falsch sein soll? Ja, was denn?
Da wird es dann offenbar still. Hm.
[…] Lesen Sie erst den Bericht zur “La Traviata”-Aufführung in der Schloßoper Haldenstein. […]