In der Schweiz ist die Nazi-Keule-Autorin Sybille Köppel bloß bekannt geworden durch Nazi-Vergleich mit Roger Köppel bzw. der Weltwoche. Nazi-Vergleiche und politische Einschüchterungsaktionen sind ja auch zu schön.

Das Bild auf der Titelseite finde auch ich im Übrigens schlecht, weil ich es als herabwürdigend empfinde. Köppel selbst äußerte dazu in der Sonntagszeitung: „Er könne Leute verstehen, denen das Bild des Roma-Kindes zu intensiv sei. Aber die Kläger wollen nicht über das Thema der Roma-Kriminalität reden, stattdessen soll ?Die Weltwoche? mit abstrusen Schandbegriffen verunglimpft werden. Daß Roma-Kinder in der Schweiz für Verbrechen und Prostitution mißbraucht würden, das sei der Skandal. Für Köppel daher völlig abwegig, wenn man nun auf dem Titelbild herumreite. Es sei ein dokumentarisches Bild, das die Problematik symbolisch auf den Punkt bringe, die Verbindung von Kind, Kriminalität und Verwahrlosung. Es habe kein anderes Bild gegeben, das diese Realität besser symbolisiere.

Der Ex-Präsident des Schweizer Presserats, Peter Studer, äußerte, er hält den Weltwoche-Artikel über Roma für gut dokumentiert. Das Titelbild aber sei unerhört.

Sybille Berg macht sich mit dem Vergleich von Weltwoche und Stürmer lächerlich. (Bildschirmfotoausriß: Spiegel.de)
Sybille Berg machte sich mit dem Vergleich von Weltwoche und Stürmer lächerlich, interessant zu sehen, wie sie so drauf-kommt, wenn jemand mal nicht ihrer Meinung ist… (Bildschirmfotoausriß: Spiegel.de)

Aber zurück zu Sybille Berg, die sich mit dem – unerhörten – Stürmer-Vergleich in Szene setzte und sich bei gewissen Kreisen und darüberhinaus Bekanntheit verschaffte:

Interessant wie die nicht nur durch ihr Äußeres provozierende Sybille Berg es mit Meinungsfreiheit und Toleranz hält, wenn jemand mal anderer Meinung als sie ist. Nachzulesen im Spiegel bzw. einem von vor Hässigkeit nur zu triefenden Kommentar zum Thema Gebärmutter. Doch lesen Sie selbst (kursiv):

Warum spielen sich Menschen eigentlich als Richter über die Gebärmutter ihrer Nachbarin auf? Die eine Frau bringt ein Kind auf die Welt, die andere treibt ab. Falls Sie es noch nicht gewußt haben sollten: Es gibt kein Recht auf Lebensherstellung. (…)

Die Selbstgerechtigkeit des Einzelnen wird zur Pest, wenn sich aus ihm Gruppen ähnlich Denkender bilden. So entsteht jeder Dreck auf der Erde und der besonnene Mensch, der ab und zu kurz Luft holt, wenn er sich wieder einmal überlegen wähnt, denkt: Gebärt doch, ihr Bratzen! Laßt Kinder aus euch rausflutschen, daß es nur so kracht. (…) Aber tut es doch einfach still, und laßt andere Menschen mit eurem Hobby in Ruhe. Laßt andere die Pille nehmen, abtreiben, nicht gebären, es ist doch nicht euer verdammtes Problem. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Erde weiter zu bevölkern, es gibt kein Grundrecht auf Lebensherstellung. (…)

Belehrende Religiöse, ich wünsche euch riesengroße Kuhfladen auf den Kopf und Räder an die Füße genagelt.

Dann kann man sich ob der triefenden Hässigkeit der Autorin tatsächlich die Frage stellen, ob ein “Grundrecht auf Lebensherstellung” was Gutes ist. Zumindest spontan für kurze Zeit.

Komisch auch, daß sojemand, der so aggressiv und selbstgerecht schwadroniert, das Wort „Selbstgerechtigkeit“ auf andere gemünzt benutzt.

Remo Maßat