Bei den zeitgleich zu den Abstimmungen vom 3. März stattfindenden Wahlen im Wallis gibt es eine Überraschung, schreiben Journalisten. Schluß nach über 150 Jahren: Nun droht der CVP (Christliche Volkspartei) der Verlust der Mehrheit im Kantonsparlament.
So ist SVP-Nationalrat Oskar Freysinger der Politiker, welcher die meisten Wählerstimmen erhielt.
Die NZZ schreibt:
SVP-Herausforderer Oskar Freysinger mischt die Wahlen im Wallis auf. Er erzielte noch vor CVP-Staatsrat Jean-Michel Cina das beste Resultat. FDP-Kandidat Christian Varone landete weit abgeschlagen auf dem zweitletzten Platz.
Der dichtende und umtriebige Lehrer Freysinger erhielt das beste Resultat und überholt alle drei bisherigen CVP-Staatsräte.
Kommentar:
So überraschend ist dies vermutlich gar nicht. Der Niedergang der CVP setzt sich nur fort und ist schweizweit zu beobachten. Die Partei, die seit vielen Jahren öffentlich darüber streitet, wie sie sich am elegantesten des christlichen C im Namen entledigen kann, vertritt schon seit langem keine bürgerlichen Werte mehr.
Man muß nur das Stimmverhalten und die Politik der Politiker der CVP ansehen. Die CVP ist längst eine linke Kraft, keine bürgerliche Kraft mehr.
Anders als in Deutschland, wo ebenfalls die CDU (Christdemokraten) heute linker ist als die SPD (Sozialdemokraten) noch vor 10 oder 20 Jahren, ist es aber so, daß es in der Schweiz eine Partei gibt, welche das Etikett bürgerlich verdient, die SVP. So hat die CVP – um nur einen Kanton als Beispiel zu nennen – der zuvor im Kanton St. Gallen so gut wie gar nicht vorhandenen SVP inzwischen exorbitante Stimmverluste erlitten.
Solange die CVP nicht wieder glaubwürdig beginnt, keine konservativen aber wenigstens bürgerliche Werte zu vertreten, sondern stark links politisiert, wird sie weiterhin verlieren. Insofern ist das Resultat im Wallis nicht ganz so überraschend, finde ich.
Sicher gibt es hier einen profilierten Politiker mit Oskar Freysinger, der auch für Leute, die links der Mitte stehen, wählbar ist, aber es ist die Frage, ob es nicht eher eine Schwäche der CVP ist als eine Stärke der SVP. Vermutlich spielt beides zusammen. Ein profilierter Politiker der SVP nimmt blassen CVP-Politikern Stimmen.
Was denn im Tagi im „Bericht“ von Huber Mooser denn auch mit keinem Wort erwähnt wird: Der nunmehr beliebtestes Politiker des Wallis, Oskar Freysinger, wurde seit vielen Jahren vom politisch latent links „berichtenden“ Tagesanzeiger massiv angegriffen, weil er sich öffentlich für christliche Werte starkmachte und zwar europaweit.
Dies ist von keinem einzigen der 3 CVP-Politker bekannt, die jetzt Stimmverluste erlitten haben. Daher wurden sie vom Tagi auch nie angegriffen.
Ein Kommentarschreiber Werner Fuchs äußert denn auch zur CVP im Tagi-Artikel: „Das C vor ihrer Partei verdient sie schon lange nicht mehr. Leider darf ich keine Gründe nennen.“ 140 stimmen der Aussage von ihm zu, 27 negieren sie (Daumen runter)
Webseite von Oskar Freysinger
Die meisten Sitzgewinne ergaben sich für die SVP/UDC im Unterwallis. Hier war die Partei eigentlich immer viel schwächer als im deutschsprachigen Obewallis. Sehr erfreulich. Ausserdem verlor die CVP auch massiv im Kanton Solothurn. Hier konnte auch die SVP davon profitieren.
Ich sehe noch in anderen Kantonen weitere Sitz- und %Verluste der CVP. Die CVP wird sich dem Niveau der EVP anpassen und die SVP davon profitieren.